Beschreibung:
Engelbert Dollfuß ist bis zum heutigen Tag unzweifelhaft der umstrittenste österreichische Politiker. Für die einen ist er ein Märtyrer, der für die Freiheit Österreichs sein Leben ließ. Für die anderen ist er ein Mörder, der im Bürgerkrieg des Februar 1934 auf Arbeiter schießen und einige hängen ließ.
Diese – bisher einzige – Biografie über Engelbert Dollfuß erzählt vom Leben und Wirken dieser ungewöhnlichen Persönlichkeit, der weniger Politiker als Glaubenskämpfer war. Er sah seine Mission darin, den katholischen Glauben gegen den „Antichrist“ zu verteidigen. Diesen sah er sowohl in der Sozialdemokratie als auch im Nationalsozialismus verkörpert. Im Gegenzug wollte er eine harmonische Gesellschaftsordnung errichten und beseitigte dafür Parteien, Demokratie und Freiheit der Meinungsäußerung. Sensationelle neue Erkenntnisse widerlegen oder ergänzen das bisherige Dollfuß-Bild. So hatte der
Republikaner Dollfuß dem Sohn des letzten Kaisers kurz vor seinem Tod den Thron angeboten. Auch Jahrzehnte später bleibt sein Bild widersprüchlich. Der Errichter des „autoritären Ständestaates“ erregt noch immer die Gemüter. Vor allem zwischen SPÖ und ÖVP kommt es in der tagespolitischen Debatte oft zu einem Schlagabtausch über die Person Dollfuß. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht dabei auch das Dollfuß-Porträt, das letztlich aus den VP-Klubräumen ins Haus der Geschichte Niederösterreich nach St.Pölten ausgelagert wurde.