Beschreibung: 

Ernst Schrom - Lehrer und Maler aus Wien
*14.Oktober 1902 + 8. April 1969
... Meine Malerei ist der Versuch Vergangenes der Zukunft zu übergeben, die Realität abzubilden. Mit dem Skizzenblock und dem Bleistift bin ich ein Aufnehmender, ein Chronist der Eigenheiten, des mir Seltenen und manchmal des Kuriosen.
Die Klangfarbe des Villgratentales ist auch meine Farbe, ich registriere nur und male mit dieser Klangfarbe...

... Wie sie bei der Mahlzeit um den großen Tisch sitzen, beten, essen und reden, ein wunderschönes Bild der Gemeinschaft und des Zusammengehörens. Um wie viel sind doch die bäuerlichen Lebensformen, was den Ausdruck des lapidaren Lebenszusammenhanges betrifft, über die städtische Zivilisation erhaben...
Ernst Schrom - 1937

Maria Lang-Reitstätter - Pädagogin Volkskundeforscherin Schriftstellerin aus Wien
* 26. Feber 1898 + 28. April 1977
Manche Bäuerin hat jetzt schon kochen gelernt. In Lienz besteht seit ungefähr zehn Jahren eine landwirtschaftliche Schule. Da machen sie auch einmal einen Guglhupf = ein Brot aus Wei߬mehl in einer Pfanne. Ein Schwein und zwei Schafe schlachtet gewöhnlich der Bergbauer als „Jahrfleisch”. Schafe und Gaßvieche (Ziegen) um Allerheiligen, zu Kirchweih, und die Fakn (Schweine) zu Weih¬nachten und auf Lichtmessen (Lichtmeß, 2. Februar).
Auf die „heiligen Zeiten” will man gerwn grians Fleisch und grianen Speck haben (grünes = frisches Fleisch und frischen Speck). Um Ostern ist ein Schlachtigen selten, da stechen nur mehr einige ab, die Reicheren.
Mitten im Sommer ein Schwein abstechen, das kann sich nur der Pfarrer leisten.
Kälber schlachtet der Bergbauer über¬haupt nicht. Auch eine Kuh zu schlachten, unternimmt er nur selten. Vielleicht eine ältere, die er nicht mehr gut verkaufen kann.
Aus „Villgrater Bergbauernkost“ von Maria Lang-Reitstätter - 1928