Beschreibung: 

Idee zum Programm
Die Idee, ein Programm von Bewegungsaufgaben zu entwickeln, das die Achtsamkeit und Entspannungsfähigkeit fördert, im Klassenraum durchgeführt werden kann und den Unterricht für wenige Minuten mit Bewegung und Freude unterbricht, entspringt dem Wunsch, gegen konkrete Mängel im Schulsystem anzukämpfen, erstens gegen den Mangel an Bewegung, zweitens gegen den Mangel an Aufmerksamkeit und drittens gegen den Mangel an Freude am Lernen. Das Programm kann situativ angemessen während der Unterrichtsstunde direkt im Klassenraum eingesetzt werden.
Bewegung und Entspannung sind zwei der wichtigsten Grundbedürfnisse von Kindern. Für ein gutes körperliches und geistiges Wohlbefinden ist es für sie wichtig, in einem gesunden Gleichgewicht von Ruhe und Bewegung zu leben. Kinder, die unter Druck stehen, können ihre Fähigkeiten nicht voll entfalten. Neben dem Leistungsdruck sind Kinder vor allem einer ständig zunehmenden Reizüberflutung ausgesetzt. In schneller Abfolge findet ein täglicher Strom von Ereignissen statt, der von vielen Kindern oft nicht mehr richtig oder ungenügend verarbeitet werden kann. Auswirkungen auf Gesundheit und Entwicklung des Nervensystems sind in immer jüngerem Alter keine Seltenheit mehr. Dauerhafte Anspannung, wie sie heute schon vielfach bei SchülerInnen gegeben ist, bewirkt eine chronische Aktivierung des Sympathikus schon im Kindesalter. Das fehlende Gleichgewicht kann in der Folge zu Rhythmusstörungen des Organismus wie Unruhe, mangelnde Konzentrationsfähigkeit oder Schlafstörungen führen.

Einen gesunden Menschen zeichnet der Wechsel zwischen An- und Entspannung aus. Kein Mensch kann auf Dauer nur angespannt sein. Am besten ist dies vergleichbar mit Spitzensportlern, ohne Entspannungsphasen ist für sie auf Dauer keine Höchstleistung möglich. Für gute geistige Leistungen gilt dasselbe. Gute schulische Erfolge brauchen nicht nur ein optimales Anspannungsniveau, sondern auch die Phase der Entspannung. Die
Konzentrationsfähigkeit wird durch Entspannungsphasen gesteigert, das Aufmerksamkeitsniveau wird erhöht, die Sinne werden auf „Empfangsbereitschaft“ ausgerichtet. Dies will geübt sein, immer wieder in kleinen Schritten, und zwar lange bevor der Stress eintritt. Dann weiß das autonome Nervensystem blitzartig, was zu tun ist, es hat gelernt, wie es sich beruhigen kann, sollte es zu Anspannungen wie Angst oder Panik kommen.

Vital4Heart baut auf der Idee auf, dass - wie vor sportlicher Leistung - das Zusammenspiel von Körper, Geist und Emotion gefördert werden soll. Die Entspannungsreaktion ist dabei nicht das Ziel, sondern die notwendige Folge. Wie geht es mir im Moment? Wie fühle ich mich gerade jetzt? Was tut mir gut? Was gibt dem Körper Kraft und Energie, was entzieht sie ihm?
Was sind meine Stressoren, was bewirken sie bei mir? Wie geht es mir mit der Vital4Heart Übung? Wie geht es mir, wenn ich sie vor der Schularbeit mache?

Es geht darum, Ressourcen und Kraftquellen zu erkennen und zu fördern, durch Motivation und Ermutigung das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Selbstregulation aufzubauen.